Was wir von deinem Tierarzt erwarten (Teil 1)
Diagnostik: Andere Grundkrankheiten müssen ausgeschlossen werden!
Ein guter Tierarzt wird eine Reihe von Blut- und Urinuntersuchungen durchführen. Damit will er andere Grundkrankheiten ausschließen, die zum Entstehen des Diabetes geführt haben könnten. Ausgeschlossen werden müssen alle Krankheiten, die mit übermäßigem Trinken und Harnabsatz, Gewichtsverlust oder gestörter Futteraufnahme einhergehen.
Als beweisend für einen Diabetes gilt ein Nüchtern-Blutzucker, der dauerhaft über 150 mg/dl bzw 8,4 mmol/l liegt. Der alleinige Nachweis von Zucker im Harn ist nicht ausreichend, denn dieser kann auch im Rahmen einer Nierenerkrankung auftreten.
Um andere Grundkrankheiten auszuschließen, sollte dein Tierarzt auf jeden Fall weitere folgende Blutuntersuchungen durchführen:
- rotes und weißes Blutbild
- Leber- und Bauchspeicheldrüsenenzyme
- Harnstoff und Kreatinin (Nierenwerte)
- Elektrolyte (Kalium, Natrium, Calcium)
- Gesamtprotein (Eiweiß) und Albumin
- Blutfette
Außerdem eine Harnuntersuchung auf Bakterien, denn oft muss gleichzeitig auch ein heftiger Harnwegsinfekt behandelt werden.
Weitere Untersuchungen sind möglich
Wenn es deinem Hund sehr schlecht geht, empfiehlt es sich, zusätzlich den Urin auf Ketone zu untersuchen (kannst du auch selbst machen mittels Teststreifen aus der Apotheke). Befinden sich Ketone im Urin, muss dein Tierarzt weitere Maßnahmen ergreifen > Behandlung der Ketoazidose.
Außerdem sollte dann ein sogenannter TLI-Test gemacht werden, der Hinweis auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse geben kann, sowie eine Ultraschalluntersuchung und Röntgenbilder.
Achtung! Wichtig bei Hündinnen
Für Hündinnen, die noch ihre Gebärmutter haben und zwischen zwei Läufigkeiten am Diabetes erkrankt sind, gilt: Die Gebärmutter sollte so bald wie möglich operativ entfernt werden. Nur bei rechtzeitiger Operation kann sich die Zuckerkrankheit dann wieder zurückbilden! Aufgrund einer Insulinresistenz ist es in der Regel nicht möglich, den Stoffwechsel vor der Operation einzustellen.
Prof. Dr. Claudia Reusch aus Zürich empfiehlt folgendes Vorgehen: Insulin spritzen über ein bis zwei Tage, am Morgen der OP nur die Hälfte der verordneten Insulindosis. Nach der Operation kann sich der Diabetes innerhalb von drei Tagen bis vier Wochen zurückbilden. Damit der Hund dann nicht unterzuckert, sollte mindestens zweimal die Woche der Blutzucker gemessen werden.
Wenn der Zucker sich nicht einstellen lässt
Dann sollte dein Tierarzt untersuchen, ob gleichzeitig noch eine andere hormonelle Erkrankung vorliegt: Eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), oder ein sogenanntes Cushing-Syndrom (Überfunktion der Nebennierenrinde).
Was wir von deinem Tierarzt erwarten (Teil 2)
Nach der Diagnose kommt die Behandlung > lies hier weiter
Zuckermessen zu Hause – so wichtig wie Zähneputzen! > Home Monitoring
Weiterführende Links
Hab immer ein Paket Jubin (Apotheke), Traubenzucker, Honig oder Glukosesirup dabei, wenn du mit deinem zuckerkranken Hund spazierengehst!
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