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Erst fressen – dann spritzen!
Einige Tipps zum Umgang mit dem Mischinsulin Caninsulin
Erst fressen – dann spritzen! Da die meisten Hunde vom Tierarzt das Mischinsulin Caninsulin verordnet bekommen, geben wir hier einige Tipps zum Umgang mit diesem Insulin.
Caninsulin ist ein Mischinsulin und besteht aus zwei Komponenten:
* einem Langzeitinsulin (70 Prozent), das den Grundbedarf an Insulin deines Hundes abdeckt, und
* einem kurzwirksamen Insulin (30 Prozent). Dieses sorgt dafür, dass die Kohlenhydrate, die dein Hund zu den Hauptmahlzeiten erhält, abgebaut werden können.
Das ist der Grund, warum Caninsulin nach einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit gespritzt werden soll. Und zwar bitte wirklich erst danach – also, wenn du sicher bist, dass dein Hund sein Futter gefressen und auch bei sich behalten hat. Wenn dein Hund seine Mahlzeit nicht gefressen oder die Kohlenhydrate aussortiert hat, spritz ihm nur die Hälfte der normalen Insulindosis, damit er nicht in eine Unterzuckerung gerät.
In der Regel spritzt du 20 bis 30 Minuten nach dem Fressen. Das ist der sogenannte Fress-Spritz-Abstand. Im Laufe der Zuckereinstellung deines Hundes kann sich herausstellen, dass es bei deinem Hund günstig ist, diesen Abstand um ein paar Minuten zu verändern. Manche Hunde brauchen das Insulin bereits zehn Minuten nach dem Fressen, andere erst eine Dreiviertelstunde danach. Diese Feinheiten findest du mit Blutzuckermessungen rund um die Fütterung heraus.
U-40-Spritzen auch in halben Einheiten erhältlich
Caninsulin ist ein sogenanntes U-40-Insulin, das heißt in einem Milliliter Flüssigkeit stecken 40 Einheiten Insulin. Du kannst dir vorstellen, dass es unmöglich ist, exakt diese Einheiten in einer normalen Spritze zu dosieren. Es ist aber notwendig, exakt die passende Anzahl von Insulin-Einheiten zu spritzen. Deshalb gibt es ganz feine, dünne Insulinspritzen. Diese zeigen jede einzelne Einheit, manche sogar jede halbe Einheit, an. Im Falle von Caninsulin (U-40-Insulin) brauchst du U-40-Spritzen. Achte darauf, dass du immer ganz genau diese U-40-Spritzen benutzt, wenn du Caninsulin spritzt. Wir empfehlen für Hunde eine U-40-Spritze mit der Nadelstärke 0,33 und der Nadellänge 12,7 mm. Die Nadellänge von 12,7 mm brauchst du, um durch die dicke Haut deines Hundes zu pieksen (Hunde haben dickere Haut als Menschen).
Diese Spritzen gibt es wiederum in unterschiedlichen Ausführungen. Spritzen mit dem Zusatz “1 ml” zeigen ganze Insulineinheiten an, Spritzen mit dem Zusatz “0,5 ml” oder “Demi” zeigen sogar halbe Einheiten an (diese gibt’s derzeit allerdings nur noch mit 8mm Kanülenlänge, bei den meisten Hunden reicht das nicht, um unter die Haut zu spritzen). Du bekommst diese Spritzen beim Tierarzt, in der Apotheke oder in der Online-Apotheke. Bitte sag unbedingt immer dazu, dass sie für ein U-40-Insulin benötigt werden.
Insulin soll im Gemüsefach gelagert werden
Deine langfristigen Insulinvorräte lagerst du im Gemüsefach deines Kühlschranks. Laut Hersteller soll es bei 2 bis 8 Grad dunkel gelagert werden. Keinesfalls darf Insulin gefrieren. Sollte das passieren, benutze diese Flasche bitte nicht mehr.
Angebrochene, in der Benutzung befindliche Flaschen kannst du etwa drei Wochen bei Zimmertemperatur aufbewahren – dunkel, stehend und bei bis zu 25 Grad Raumtemperatur. Insulin, das bei Zimmertemperatur aufbewahrt wird, ist für den Hund angenehmer, denn kaltes Insulin tut beim Spritzen weh.
Kaltes Insulin tut beim Spritzen weh!
Dein Tierarzt hat dir gezeigt, wie man das Insulin in die Spritze aufzieht. Vorher muss das Insulin in der Flasche vermischt werden. Am besten, Caninsulin muss kräftig geschüttelt werden.
Vor dem Spritzen denke daran, die beim Aufziehen entstandene Luftblase in der Spritze zu entfernen, indem du die Spritze mit der Kanüle nach oben hältst, vorsichtig dranklopfst und dann die nach oben gewanderte Luftblase vorsichtig rausdrückst. Dann kontrollierst du, ob der Kolben wirklich exakt die verordnete Menge Insulin anzeigt. Denn sonst ist die Insulinmenge geringer als verordnet. Das übst du am besten gemeinsam mit deinem Tierarzt.
Lies hier weiter >> Insulin spritzen – so klappt’s
- Caninsulin: Weniger ist mehr!
- Umgang mit Caninsulin
- Alternative: Getrennte Insuline
- Insulin spritzen - so klappt's
- Was tun bei diesen Werten?
Hab immer ein Paket Jubin (Apotheke), Traubenzucker, Honig oder Glukosesirup dabei, wenn du mit deinem zuckerkranken Hund spazierengehst!
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