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Das Messgerät zeigt HI an, oder dein Hund riecht komisch aus der Schnauze bei hohen Werten?
Immer auch an die Stoffwechselentgleisung Ketoazidose denken
Sehr hohe, nicht mehr messbare Werte sind immer bedenklich. Am besten, du sorgst erstmal für Ruhe. Diese braucht dein Hund jetzt. Keine Aufregung, keine langen Spaziergänge. Dann rufst du vorsichtshalber deinen Tierarzt an. Bei länger anhaltenden sehr hohen Werten braucht dein Hund eventuell Flüssigkeit (möglichst einen Tropf mit Flüssigkeit beim Tierarzt) und in bestimmten Fällen noch etwas anderes. Auf jeden Fall muss das bisherige Diabetesmanagement überdacht werden, oft liegt falsche Fütterung vor (nicht diabetikergeeignetes Futter, oder falsche Fütterungszeiten). Es gibt aber auch andere behandlungsbedürftige Ursachen.
Was du selbst machen kannst
Was du selbst machen kannst, und was jeder Besitzer eines zuckerkranken Hundes deswegen im Hause haben sollte: Besorge dir Keton-Teststreifen aus der Apotheke und teste damit bei länger anhaltenden sehr hohen Zuckerwerten den Urin. Wie das geht, steht in der Packungsbeilage. Zeigt der Teststreifen Ketone an, rufe sofort deinen Tierarzt an oder fahre sofort in die nächste Tierklinik.
Bewegung ist jetzt nicht angebracht, belastet Herz und Kreislauf zu sehr und wird in diesem Fall keinesfalls – wie ja sonst normal beim insulinbehandelten Diabetiker – den Zuckerspiegel senken.
Schwere Stoffwechselentgleisung
Eine diabetische Ketoazidose (DKA) ist eine schwere Stoffwechselentgleisung und eine lebensbedrohliche Komplikation. Sie kann entweder zu Beginn der Erkrankung oder auch im Verlaufe der Behandlung auftreten.
Eine Ketoazidose kann viele weitere Ursachen haben, zum Beispiel Infektionen, Herzinsuffizienz, Erkrankungen der Nieren oder des Verdauungssystems, Trächtigkeit oder Nahrungsentzug bei gleichzeitig fortgeführter Insulingabe. Austrocknung begünstigt das Entstehen einer Ketoazidose und und führt auch zur Verschlimmerung der Stoffwechselentgleisung. Es handelt sich um ein komplexes Geschehen, im Mittelpunkt stehen Insulinmangel, Insulinresistenz und erhöhte Ausscheidung von Stresshormonen (Glukagon, Adrenalin, Kortisol, STH). Dann werden freie Fettsäuren im Fettgewebe mobilisiert und Ketonkörper produziert.
Meist werden die betroffenen Hunde erst aufgrund folgender Symptome beim Tierarzt vorgestellt: Apathie, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwäche, vertiefte Atmung… Eventuell riecht der Hund nach Azeton. Der Hund kann auch ins Koma fallen.
Weitere Untersuchungen nötig
Eine Ketoazidose sollte in einer speziell ausgerüsteten Tierklinik untersucht und behandelt werden. Um das Ausmaß der Stoffwechselentgleistung beurteilen zu können und evtl. weitere auslösende Erkrankungen festzustellen, werden mindestens folgende Werte untersucht:
* Serumharnstoff und Kreatinin
* Elektrolyte
* Blutgasanalyse
* Leber- und Pankreasenzyme
* Urinstatus auf Glukose und Ketone.
Die Blutspiegel sind anfangs häufig noch normal, daher ist eine Verlaufskontrolle wichtig! Es wird auch geschaut, ob noch andere Grunderkrankungen in Frage kommen, zum Beispiel Schock, Sepsis, Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Viele Tierkliniken haben eigene Labore, in denen sie die meisten der oben genannten Werte innerhalb von Minuten bestimmen können. Blutgase allerdings können nur wenige Tierkliniken bestimmen, deshalb kann es sein, dass du dafür noch einmal weitergeschickt wirst.
Zuckerhunde mit diabetischer Ketoazidose sind immer Intensivpatienten. Die Infusionen sollen langsam als Dauertropf über einen Zeitraum von 36 bis 48 Stunden erfolgen.
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Hab immer ein Paket Jubin (Apotheke), Traubenzucker, Honig oder Glukosesirup dabei, wenn du mit deinem zuckerkranken Hund spazierengehst!
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