Was wir von deinem Tierarzt erwarten
Andere Grundkrankheiten müssen ausgeschlossen werden!
Ein guter Tierarzt wird eine Reihe von Blut- und Urinuntersuchungen durchführen. Damit will er andere Grundkrankheiten ausschließen, die zum Entstehen des Diabetes geführt haben könnten. Ausgeschlossen werden müssen alle Krankheiten, die mit übermäßigem Trinken und Harnabsatz, Gewichtsverlust oder gestörter Futteraufnahme einhergehen.
Als beweisend für einen Diabetes gilt ein Nüchtern-Blutzucker, der dauerhaft über 150 mg/dl bzw 8,4 mmol/l liegt. Der alleinige Nachweis von Zucker im Harn ist nicht ausreichend, denn dieser kann auch im Rahmen einer Nierenerkrankung auftreten. Das spezifische Uringewicht ist bei Diabetes mellitus meist hoch (>1,035 bis 1,040).
Nüchternwerte zwischen 70 und 120 mg/dl (3,9 bis 6,7 mmol/l) gelten beim gesunden Hund als normal.
Falls dein Tierarzt bei deinem Hund einen dauerhaft erhöhten Nüchtern-Blutzucker festgestellt hat, sollte er nach der Ursache für den erhöhten Wert fahnden. Um andere Krankheiten auszuschließen, sollte dein Tierarzt auf jeden Fall weitere folgende Blutuntersuchungen durchführen:
- rotes und weißes Blutbild
- Leber- und Bauchspeicheldrüsenenzyme
- Harnstoff und Kreatinin (Nierenwerte)
- Elektrolyte (Kalium, Natrium, Calcium)
- Gesamtprotein (Eiweiß) und Albumin
- Blutfette
Außerdem eine Harnuntersuchung auf Bakterien, denn oft muss gleichzeitig auch ein heftiger Harnwegsinfekt behandelt werden.
Weitere Untersuchungen sind möglich
Wenn es deinem Hund sehr schlecht geht, empfiehlt es sich, zusätzlich den Urin auf Ketone zu untersuchen (kannst du auch selbst machen mittels Teststreifen aus der Apotheke oder Online-Apotheke). Befinden sich Ketone im Urin, muss dein Tierarzt weitere Maßnahmen ergreifen > Behandlung der Ketoazidose.
Außerdem sollte dann ein sogenannter cPL-Test gemacht werden, der Hinweis auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse gibt, sowie eine Ultraschalluntersuchung und Röntgenbilder.
Achtung! Wichtig bei Hündinnen
Für Hündinnen, die noch ihre Gebärmutter haben und zwischen zwei Läufigkeiten am Diabetes erkrankt sind, gilt: Die Gebärmutter und auch die hormonproduzierenden Eierstöcke sollten so bald wie möglich operativ entfernt werden. Nur bei rechtzeitiger Operation kann sich die Zuckerkrankheit dann wieder zurückbilden! Aufgrund einer Insulinresistenz ist es in der Regel nicht möglich, den Stoffwechsel vor der Operation einzustellen.
Prof. Dr. Claudia Reusch aus Zürich empfiehlt folgendes Vorgehen: Insulin spritzen über ein bis zwei Tage, am Morgen der OP nur die Hälfte der verordneten Insulindosis. Nach der Operation kann sich der Diabetes innerhalb von drei Tagen bis vier Wochen zurückbilden. Damit der Hund dann nicht unterzuckert, sollte mindestens zweimal die Woche der Blutzucker gemessen werden.
Wenn der Zucker sich nicht einstellen lässt
Dann sollte dein Tierarzt untersuchen, ob gleichzeitig noch eine andere hormonelle Erkrankung vorliegt: Zum Beispiel eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), oder das sogenannte Cushing-Syndrom (eine Überfunktion der Nebennierenrinde). Oft liegt aber auch ein falsches Diabetesmanagement vor (falsches Futter, falsche Futterzeiten oder zu hohe Insulindosierungen).
Was wir von deinem Tierarzt erwarten (Teil 2)
Nach der Diagnose kommt die Behandlung > lies hier weiter
Hab immer ein Paket Jubin (Apotheke), Traubenzucker, Honig oder Glukosesirup dabei, wenn du mit deinem zuckerkranken Hund spazierengehst!
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