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Toben, toben, toben: Zuckerschnute Katinka
Mit der ersten Läufigkeit kam der Diabetes…
Zuckerschnute Katinka wird im August zwei Jahre alt. Ihr Fell glänzt, sie tollt mit anderen Hunden herum, liebt Wasser über alles. Sie unterscheidet sich in der Hinsicht nicht von einem gesunden Hund. Herrchen Dieter erzählt, wie normal das Leben mit Katinkas Diabetes-Erkrankung geworden ist.
“Wir holten Katinka im Alter von neun Wochen beim Züchter ab und waren glücklich, dass wieder Leben in unser Haus kam. Dazu muss man wissen, dass wir unseren ersten Hund drei Monate vorher wie aus heiterem Himmel verloren hatten.
Katinka benutzte unseren Esszimmertisch als Kauknochen. Alles, was nur irgendwie erreichbar war, wurde inspiziert. So verging die Zeit mit Spiel und Erziehung und uns wurde nie langweilig…
Im Alter von sechs Monaten wurde sie dann läufig und nach einer Woche änderte sich ihr Verhalten.
Katinka trank ohne Ende, das Fell wurde stumpf und der sonst immer fröhliche Hund wurde
teilnamslos und apathisch. Wir vermuteten gleich, dass es sich um Diabetes handeln könnte,
mochten es aber nicht glauben. Beim Tierarzt dann aber die Bestätigung: Blutzuckerwert und Fructusamin (ein Blutwert, der den Zuckerspiegel der vergangenen zehn bis 14 Tage widerspiegelt) waren jenseits von Gut und Böse. Die Diagnose stand fest: Katinka hat Diabetes!
Nachdem der erste Schock verdaut war, erklärte uns unser Tierarzt die weitere Vorgehensweise: Blutzucker messen, auch zuhause, Insulin spritzen, das volle Programm.
Die ersten Versuche, zu Hause den Bluttropfen zu gewinnen waren eine einzige Katastrophe.
Da das für unsere Kleine aber überlebenswichtig war, suchte und fand ich Möglichkeiten, um
dies in den Griff zu bekommen. Ich testete etliche Stechhilfen, erwärmte nun das Ohr mit einem kleinen Kirschkernkissen und Katinka bekam als Belohnung immer ein Stück getrockneten
Hähnchenstreifen.
Am Anfang spritzten wir 2,5 Einheiten Caninsulin alle zwölf Stunden und steigerten die Menge in kleinen Schritten alle fünf Tage, bis wir im grünen Bereich (Stand heute: 3,9 Einheiten zweimal täglich) waren.
Nachdem sich die Werte stabilisiert hatten, wurde Katinka kastriert. Bei einigen Hunden verschwindet Diabetes… leider nicht bei Katinka. Ihre Blutzuckerwerte liegen heute im Bereich 100 bis 200 mg/dl, und wir sind damit sehr zufrieden.
Katinka wird im August zwei Jahre alt. Ihr Fell glänzt, sie tollt mit anderen Hunden herum, liebt Wasser über alles. Sie unterscheidet sich in der Hinsicht nicht von einem gesunden Hund. Außer darin, dass sie beim Toben immer mal ein paar kohlenhydrathaltige “Rote Kuller” bekommt, damit sie bei der vielen Bewegung nicht unterzuckert. Aber das wäre wohl jedem Hund recht…
Für Katinka und auch für uns ist das Leben mit der Insulinspritze zur Normalität geworden, ja, sie freut sich sogar darauf, möglicherweise auch nur auf das Leckerchen danach.”
Euch auch alles Gute mit euren Zuckerschnuten!
Liebe Grüße
Dieter & Familie
Fortsetzung: 24.2.2012
Das war 2009 und alles ging seinen Lauf. Katinka blieb ein Temperamentbündel und wir hatten viel Spass mit ihr. 2010 war dann ein schlechteres Jahr. Ihre Wertes schwankten wie die Fahne im Wind. Die Leberwerte explodieren, und wir machten uns furchtbare Sorgen. Wir stellten um auf normales Futter und kauften nur noch mit Haltbarkeitdatum 2011 oder länger.
Nach und nach bekamen wir die Werte wieder in den Griff. Wichtig ist zu wissen, das Zuckerhunde mit Normalgewicht kein Diätfutter brauchen. Durch Diätfutter senkt sich auch nicht der Blutzuckerspiegel.
Diätfutter ist schwerer verdaulich und setzt die Kohlenhydrate langsamer frei.
Dadurch ist der BZ-Spiegel tagsüber gleichmäßiger. Diätfutter ist eigentlich nur für übergewichtige Hunde. Katinka ist nun 4,5 Jahre alt, und es geht ihr wieder SUPER! Sie sieht trotz Diabetes noch wie ein Falke.
Eins möchte ich noch sagen: Unser Tierarzt war von Anfang an der Meinung, das Zuckerhunde bei entsprechendes Behandlung die gleiche Lebenserwartung haben wie nomale Hunde.
Also Kopf hoch und Euch alles Gute.
Liebe Grüße Dieter
Fortsetzung: 29.8.2013
Wir haben jetzt das Jahr 2013, Katinka ist heute am 29. August 6 Jahre alt geworden. Trotz aller Prognosen unseres Tierarztes habe ich am Anfang nicht geglaubt, dass Tinka dieses Alter erreichen würde. Wie konnte ich nur so zweifeln? Sie ist so voller Lebenskraft, spielt und schmust. Sie tollt mit anderen Hunden herum, zeigt ihre Freude mit jede ihrer Bewegungen. Sie ist nicht von anderen Hunden zu unterscheiden. Ihre Diabetes hat sie seit 5 ½ Jahren, das heißt auch für uns immer wieder neu dazulernen. Es bleibt nicht alles wie es ist, nein man muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen. Sie zeigt mir, wenn der Zucker mal im Keller ist oder sie stubst mich an wenn mal ein Leckerchen fällig ist.
Sie bekommt nach wie vor das gleiche Futter und der Napf ist immer leer geschleckt. Ihre besten Freunde sind 2 Labrador Rüden:). Ihr müsst euch mal das Bild vorstellen, wie sie spielen.
Ihre Blutwerte sind top, ihre Augen sind klar, keine Zeichen von Trübung. Auch unser Tierarzt ist sehr zufrieden mit ihren Ergebnissen.
Das hört sich jetzt alles sehr positiv an, wir haben aber auch schon andere Zeiten erlebt.
LG Dieter
Fortsetzung: Februar 2015
Katinka, nun 7,5 Jahre alt, geht es nach wie vor sehr gut. Sie bekommt seit 7 Jahren Caninsulin
und ihre Werte sind wirklich gut (abgesehen von einigen Ausreißern, die sich bei Can nicht vermeiden lassen). Am Futterplan habe ich weiter gearbeitet, statt körnigen Frischkäse gibt es jetzt zu jeder Mahlzeit Naturjoghurt. Als Leckerchen gibt es Chewies und Hundespaghetti. Sie ist immer noch sehr aktiv….. nervt manchmal ganz schön. Aber so bleiben wir auch fit. Wir spritzen seit Jahren nur noch mit den U-100 Spritzen….. damit kann man halt feiner dosieren. Es ist schon interessant wie man allein durch Katinkas Verhalten feststellen kann, wie es ihr geht. Sie zeigt uns an, wenn etwas nicht in Ordnung ist…durch Blicke, oder nachts sich aufsetzen. Meistens ist der BZ dann zu niedrig. Nach Gegenmaßnahme legt sie sich dann entspannt hin und schläft weiter .
Vielleicht hilft diese Geschichte Euch nicht den Mut zu verlieren, wenn man liest, dass es uns am Anfang auch sehr schwer gefallen ist, diese Krankheit in den Griff zu bekommen.
Liebe Grüße
Dieter
Hab immer ein Paket Jubin (Apotheke), Traubenzucker, Honig oder Glukosesirup dabei, wenn du mit deinem zuckerkranken Hund spazierengehst!
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