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Maxel findet Blutzuckermessen richtig cool
Wenn das Messgerät piept, gibt’s ein Stückchen Hühnerbrust
Christiane hat gelernt, mit der Zuckerkrankheit ihres Hundes Maxel zu leben. Sie misst selbst zuhause den Blutzucker. Seit bei Maxel auch noch Cushing erkannt wurde und behandelt wird, lässt sein Diabetes sich viel besser einstellen. Er springt wieder umher und ist fit. Frauchen Christiane berichtet:
“Dezember 2008. Es klingelt. Maxel steht endlich mal auf und geht träge zur Tür. Bellend wird der Gast begrüßt. Dankbar die dicke Wurst in Empfang genommen und gierig verschlungen. Es folgt eine zweite Wurst. Träge trottet Maxel auf seinen Platz zurück.
Wo ist unser lustiger Maxel geblieben, der, wenn Gäste kommen, auf das Sofa springt und ihnen die Ohren ableckt? Der sein neuestes Spielzeug zeigt? Der die Aufmerksamkeit aller einfordert?
Es liegt wohl am Alter, denken wir. Maxel ist doch schon elf Jahre alt. Da hat man eben keine Lust mehr zum Toben. Aber Maxel ist auch immer hungrig. Sein Futter ist ihm nicht genug. Er hat zugenommen, wiegt jetzt 20,5 kg. Nimmt nicht jeder im Alter zu?
Februar 2009. Es ist kalt in Hamburg. Der Schnee bleibt liegen. Maxel kommt vom Gassi gehen. Legt sich erschöpft auf seinen Platz. Eine halbe Stunde später entdecken wir eine riesige Urinlache auf dem Wohnzimmerteppich. Das kann doch nicht wahr sein!!! Es folgt eine zweite. Maxel trinkt Unmengen an Wasser. Es folgen noch einige Urinlachen.
Anruf bei der Tierärztin. Wir glauben: Maxel hat etwas mit den Nieren. Was sonst?
Termin, Blutabnahme. Es folgt eine für uns schockierende Diagnose. Diabetes.
Beim Hund? Bei unserem Hund?
Drei Tage später muss Maxel den Tag über in der Tierarztpraxis bleiben. Ein Tagesprofil wird eingestellt, bei dem über den Tag hinweg mehrfach der Zucker gemessen wird. Abends holen wir ihn ab. Die Tierärztin händigt uns Caninsulin aus, dazu ein paar Spritzen und ein kleines Heftchen mit Anweisungen. Die Tierarzthelferin sagt uns, was wir füttern dürfen. Zwei Mahlzeiten pro Tag und ja nichts zwischendurch. Die Tierärztin drückt mir eine Spritze mit Kochsalzlösung in die Hand. Ich gebe Maxel die erste Spritze. Maxel soll zweimal täglich 9,5 Einheiten Caninsulin bekommen. Ich bin völlig genervt. Kann mir gar nichts mehr merken. Erschlagen kommen wir zu Hause an. Wir lesen das Büchlein durch. Unbefriedigend. Ich gehe an den Computer, finde die Zuckerhunde-Community und Hilfe.
Es folgen Tage der Angst und Ängstlichkeit. “Das kann ich nicht” gibt es nicht mehr. Wer soll sonst unserem Kleinen helfen? Zitternde Finger und ein flaues Gefühl im Magen sind in den ersten Tagen angesagt.
März 2009. Bei Maxel wird Cushing festgestellt, eine Krankheit, bei der die Nebennierenrinde zu viel Cortisol ausschüttet. Das wirkt sich auch auf den Blutzucker aus, denn Cortisol ist ein Gegenspieler zum Insulin. Das kann uns auch nicht mehr schocken. Max bekommt nun – auf Empfehlung der Cushing Group auf Yahoo- täglich 30 mg Vetoryl. Das ist für sein Gewicht die Hälfte von dem, was der Hersteller empfiehlt. Er kommt aber damit aus, das beweisen die sogenannten ACTH-Kontrolltests beim Tierarzt. Seit der Cushing-Behandlung haben sich auch seine Blutzuckerwerte deutlich verbessert. Das Caninsulin konnten wir auch reduzieren. Wir sind ganz allmählich von 9,5 Einheiten auf 7,5 Einheiten zweimal täglich runter gegangen. Wir führen für Maxel ein Tagesprotokoll. Eine Excel-Tabelle, in die täglich die Futtermenge, Blutzuckerwerte, Gassi-Zeiten, Caninsulin-Gabe, Arzttermine und andere Besonderheiten eingetragen werden. Das ist sehr hilfreich, um Unregelmäßigkeiten zu erkennen.
Juli 2009. Es hat sich Besuch angesagt. Wir warten draußen. Maxel läuft auf das Auto zu, das gerade einparkt. Wir gehen in den Park. Maxel rennt geradezu. Seine Hinterbeine zittern nicht mehr, wie noch vor vier Monaten. Er ist munter und aufmerksam. Wir messen draußen den Blutzucker. Maxel findet das manchmal richtig cool. glaube ich. In der Wohnung angekommen ist Maxel fast der Alte (hat Birte aber nicht die Ohren abgeschleckt!) Er scheucht sogar die Tauben vom Balkon.
Maxel ist gut eingestellt. Es geht ihm sehr gut. Wir haben unseren “alten Maxel” wieder! Seit der Behandlung hat er fünf Kilogramm abgenommen. Sein dicker Cushing-Bauch ist weg! Trotzdem gibt es natürlich mal gute und mal schlechte Tage. Äußere Umstände tragen viel dazu bei. Zum Beispiel läufige Hündinnen, Kinder die im Treppenhaus lärmen, Aufregung durch Handwerker und vieles mehr, sowas wirkt sich auf den aktuellen Blutzuckerspiegel aus. Damit müssen wir leben. Im Moment haben die guten Tage aber die Oberhand, und hoffentlich bleibt es noch lange so!”
Liebe Grüße
Maxel & Christiane
Hab immer ein Paket Jubin (Apotheke), Traubenzucker, Honig oder Glukosesirup dabei, wenn du mit deinem zuckerkranken Hund spazierengehst!
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