Folgen/Prognose
Infektionen, entzündete Harnwege und trübe Augenlinsen
Durch den Diabetes wird die Abwehrbereitschaft des Körpers gegenüber Infektionen herabgesetzt. Besonders anfällig sind die Harnwege. Es ist daher wichtig, dass der diabeteskranke Hund regelmässig gründlich untersucht wird und dass die Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt werden. Etwa die Hälfte aller diabeteskranken Hunde entwickeln eine diabetische Linsentrübung, die die Sehkraft stark beeinträchtigen oder auch zur Erblindung führen kann (s. Abbildung 2). Manchmal entsteht diese Linsentrübung innerhalb von wenigen Tagen, meistens dauert es jedoch Wochen bis Monate. Durch eine gute Diabeteseinstellung kann die Enstehungsgeschwindigkeit verlangsamt werden. Wenn eine Linsentrübung einmal vorhanden ist, bildet sie sich jedoch nicht mehr zurück, in diesem Fall kann nur eine Operation helfen. Spätkomplikationen an Niere und Nervensystem, wie sie beim diabetischen Menschen sehr gefürchtet sind, spielen beim Hund zum Glück praktisch keine Rolle.
Am Tierspital Zürich erhalten die Besitzer/innen diabetischer Tiere eine Broschüre mit den wichtigsten Informationen zum Diabetes mellitus.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Diabetesbehandlung ist die richtige Fütterung: Das Futter sollte immer die gleiche Zusammensetzung aufweisen, auf mindestens 2, besser 4 Tagesrationen aufgeteilt werden und immer zur gleichen Uhrzeit verabreicht werden. Da die Wirkung von Insulin bei Fettleibigkeit herabgesetzt ist, sollte bei übergewichtigen Patienten eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. Hierzu können beispielsweise kommerziell erhältliche Diätfutter verwendet werden, einige von diesen enthalten einen erhöhten Rohfasergehalt, der zu einer verzögerten Nährstoffaufnahme aus dem Darm führt und für diabetische Patienten besonders gut geeignet ist.
Bei einem gut eingestellten Tier normalisieren sich Trinkmenge, Futteraufnahme und der Urinabsatz und das Körpergewicht bleibt konstant. Ist dies nicht der Fall, so muss die Behandlung überprüft werden. Es ist für die Tierärztin oder den Tierarzt sehr hilfreich, wenn die Besitzerin oder der Besitzer Aufzeichnungen über seine Beobachtungen und das Körpergewicht anfertigt und diese bei der nächsten Konsultation mitbringt. Da der Bedarf an Insulin schwanken kann, sind regelmässige tierärztliche Kontrollen notwendig. Dabei wird dann entweder nur der Nüchternblutzucker bestimmt oder es wird ein sogenanntes Blutzuckertagesprofil angefertigt. Für letzteres wird über den Tagesverlauf mehrfach die Blutzuckerkonzentration bestimmt, anhand der daraus resultierenden Blutzuckerkurve kann dann entschieden werden, ob der Hund eine andere Insulindosis, ein anderes Insulinpräparat oder eine Änderung hinsichtlich der Fütterung benötigt. Manche unserer Tierbesitzer/innen fertigen mit Hilfe einer neu entwickelten Technik zuhause selbst ein solches Blutzuckerprofil an (s. Abbildung 4). Wir erhalten die Aufzeichnungen dann per Fax oder Post und können gestützt darauf dann über eventuell notwendige Änderungen entscheiden.
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